Notizen für die www.Initiative-Dialog.de

06 November 2018

Wer darf "Nazi" genannt werden?

Lieber Uwe L..., wenn jemand nicht einmal eine der seltenen Positiv-Schlagzeilen über Flüchtlinge erträgt, dann ist er mir tatsächlich verdächtig, ein Nazi zu sein.

Und ganz so ungewöhnlich ist das ja nicht, denn viele, viele hatten Opas und Omas, die damals Nazis waren - es waren Millionen - und "eigentlich" keine schlechteren Menschen als ihre unschuldigen Enkel heute. Oder doch?

Nein, es waren nur andere Zeiten. Und viele, viele - Millionen - aus den verglichenen Generationen sind gleich schlecht.

Drei syrische Flüchtlinge leben bei uns, die sich sehr schnell integrierten, arbeiten - und Steuern zahlen, sogar auch für solche, von denen sie verleumdet werden.

Zum Prinzip:

Ob Flüchtling, Migrant, Antifaschist, desinteressiert, desinformiert oder Nazi, alle haben gleiches Daseinsrecht, also Anrecht auf Gerechtigkeit.
Und Gerechtigkeit ist deutlich mehr als bloße Lotterie, wie sich Glück und Pech verteilen.

Der Nazi sollte dieses Daseinsrecht anderen nicht bestreiten. Erst dann kann er sich über den Verdacht beschweren, anderen ein "Nazi" zu sein, denn nur dann ist er wahrscheinlich keiner mehr.